Das Jahr 2012 - So viel Enntalbahn wie nie zuvor
Dezember 2012: Sensation - Höhle entdeckt
Eine sensationelle Entdeckung überrascht uns zum Jahresende: im Massiv des Hohen Ennder haben Geologen eine Kristallhöhle entdeckt. Wie dieser Fund geologisch einzuordnen ist und vor allem welche Auswirkungen er auf das Weltklima hat, ist den Enndinger Forschern noch völlig unklar. Im Gegensatz zu einer Reihe von Wissenschaftlern im Rest der Welt, sagen sie dies offen und verbreiten keine interessengesteuerte Panik. Und das obwohl sie sich sicher sind: wir werden alle sterben.
21. Dezember 2012: Kein Weltuntergang
Statt dessen ein älterer Pendolino BR610 in minttürkis / lichtgrau jedoch mit den umfangreichsten Soundvarianten welche man im Enntal je gehört hat.
Folgende Szenerie ereignete sich kürzlich
Der Lokführer startet den Motor des Zuges (F1), dieser dreht kurz hoch um dann recht leise in den Leerlauf zu gehen. Aus dem Lautsprecher ertönt eine Durchsage über einen durchfahrenden Zug auf dem Nebengleis (F13).
Der Lokführer weiß: die Kupplung zwischen den Wagen muss nach der letzten Wartung nun inspiziert werden. Der Rangierer kuppelt ab und löst den Bremsschlauch (F8). Eine Druckluftprobe erfolgt laut zischend (F9). Alles ok, die Wagen werden wieder gekuppelt (F8).
Das Licht am Treibwagen wird eingeschaltet (F0). Aus dem Lautsprecher ertönt die Aufforderung an die Fahrgäste, bitte einzusteigen (F11). Eine Tür wird aufgemacht (F12) und bald darauf wieder geschlossen (F12). Der Schaffnerpfiff ertönt (F10) und der Zug fährt langsam ab.
Bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof hört man das typische Geräusch überfahrener abbiegender Weichen (F3). Der Zug ist bald auf freier Strecke und gewinnt hörbar an Fahrt. Vor dem Tunnel ein kurzer doppeltöniger Lokpfiff (F2). Im Tunnel wird das Fahrgeräusch schnell leiser, bleibt aber noch zu vernehmen (F7).
Inzwischen ist der Zug gut unterwegs. Auf einem älteren Gleis kann man noch jeden einzelnen Schienenstoß hören (F5). Die teilweise engen Kurven werden typisch quietschend befahren (F6).
Im nächsten Bahnhof kommt der Zug mit quietschenden Bremsen zum Halt. Ein Ventil gleicht Überdruck aus (F15). Auf dem nächsten Streckenabschnitt kommt die sich noch in der Versuchsphase befindliche Zusatzturbine zum Einsatz (F14).
Hier das Trainspotting-Video aus der Reihe DigitalGenial mit dem Thema Loksound.
November 2012: Schaustück der Natur: die große Ennschleife
Das schwierige Terrain um den Flusslauf wird gestaltet. Die Enn bildet hier eine große Schleife von einzigartiger Form im Enntal. Das Wasser ist die besondere Herausforderung und die folgenden Aufnahmen zeigen die Anfänge.
Oktober 2012: Anbindung von Berglenn an die Enntalbahn
Die Nebenstrecke von Ennsbruck hoch nach Berglenn wird gebaut. Da Berglenn vom Enntal durch eine tiefe Schlucht getrennt ist, wird einiges an Aufwand nötig.
Nach Ennsbruck steigt die Strecke in einer Schleife an, um noch auf Ennsbrucker Seite auf das Niveau von Berglenn zu kommen. Dabei wird die Hauptstrecke Enndingen gekreuzt. Ein imposanter Viadukt überwindet danach die Schlucht und die Strecke erreicht nach wenigen cm dann den Bahnhof Berglenn. Dieser hat zwei Gleise, den Hausbahnsteig für den Personenverkehr und gegenüber das Gleis für das Stückgut, jedoch mit Notbahnsteig, welcher im Falle sich begegnender Personenzüge genutzt wird.
An Berglenn vorbei führt ein Industrieanschluss weiter in das Gebiet Hoher Ennder und aus dem Bahnhof heraus ist als Spitzkehre eine Weiterführung der Nebenstrecke nach Norden denkbar.
Wie man sieht, hat der Bahnhof jedoch seine besten Zeiten schon hinter sich. Wie das mit dem Neubau einer Strecke zusammenpasst ist ein weiteres ungeklärtes Paradoxon im Enntal. Die Weichen im Bahnhof werden, da Berglenn keinen Bahnhofsvorsteher mehr hat, über modernste Digitaltechnik von Enndingen aus ferngesteuert.
September 2012: Das Grüne Wunder
Touristen sind meist etwas verwirrt, wenn die Enntaler diese moderne Plastik in Ennsklösterle ihr Grünes Wunder nennen. Nimmt sich der Besucher Zeit bis zum Abend, erfährt er des Rätsels Lösung. Ein Weltkulturerbe ist es trotzdem nicht.
August 2012: Technische Aufrüstung für die Lokführer
Mit der beliebten Steuerzentrale MS2 war der Maximalausbau auf zwei Führerstände seit langem erreicht. Der Zugriff auf die Hauptstreckenweichen war dem Stellwerker nur in Konkurrenz mit einem der Lokführer möglich. Da blieben brenzlige Situationen nicht aus. Ohnehin haben wir ja schon von der relativen Häufigkeit von Betriebsstörungen bei der Enntalbahn gehört.
Mit Einführung der CS2 wird nun die Kapazität der Führerstände auf vier verdoppelt. Die wichtigste Komponente der Aufrüstung ist aber das Tablett, welches den Zugriff auf drei Führerstände und die wenigen digitalisierten Weichen in sich vereint.
August 2012: Führerstandsmitfahrten
Eine seit Jahren beliebte, trashige Filmkunstform mit hohem Nerdfaktor, knapp vorbei am kultigen Teleshopping made in USA, sind Führerstandsmitfahrten. Sie sehen die Welt aus der Sicht eines Lokführers. Ab sofort sind auch von der Enntalbahn Mitfahrten verfügbar. Für alle, die sich an ihren letzten Besuch im Enntal erinnern möchten oder Enndingen aus den Medien kennen und eine neue Perspektive erleben möchten:
Juli 2012: Trainspotting II
Neben der fotografischen Dokumentation von würdigen Exemplaren des Eisenbahnverkehrs, (Beispiele hier und hier) ist auch die Präsentation im Film das Mittel der Wahl der Gattung Homo treinensis. Diesmal: Güterverkehr auf der Neubaustrecke Hoher Ennder, die einfache und die doppelte Portion. Hier können Sie weitere Videos finden.
Juli 2012: Felswand 'Roterberg' bei Ennsklösterle
Eine gerne auch Naturwunder genannte Sehenswürdigkeit im Enntal ist Roterberg. Dies ist eine steil abfallende Felswand die unmittelbar beim Kloster zu finden ist. Hier tritt eine Ader aus sehr eisenreichem Gestein an die Oberfläche und verwittert in zahlreichen Rottönen. Es ist das einzige Vorkommen im Gebiet des Hohen Ennder. Die Formation ist auch von einer Bahnfahrt auf der Strecke Hoher Ennder aus zu sehen, besonders gut vom Viadukt Ennsklösterle, der einen besonderen Blick in die Tiefe erlaubt.
Juni 2012: Bayerischer Biergarten
Die wenigen heißen Tage im Juni sorgen im geöffneten Biergarten der Klosterschänke im Ennsklösterle für Full House.
Juni 2012: Ennsklösterle
Die Lage des Klosters in bergiger Höhe auf begrenzter Fläche war als sicherer Ort des Rückzuges in unsicheren Zeiten von geistlichen und weltlichen Eliten geschätzt. Reste der Wehranlagen und die burgartigen Gebäude zeugen noch heute von dieser Vergangenheit. Landwirtschaft war jedoch nie in einem Umfang möglich, welcher den Lebensunterhalt der Gemeinschaft sicherstellen konnte. In dem Maße wie Ennsklösterle strategisch an Bedeutung verlor, wuchs die Notwendigkeit zu wirtschaftlicher Unabhängigkeit der Klosterbrüder. So wurde das Brauen von Bier zur neuen Lebensader im Ennsklösterle und ist es bis heute. Die Katakomben des Klosters, einst zum Schutz der Bewohner in den Fels gehauen, beherbergen die Brauerei, den Lagerkeller und die Burgschänke - einzigartig im Land. Ennsklösterle ist daher eines der bedeutenden touristischen Ziele im Enntal.
Impressionen:
Mai 2012: Die Vorher-Nachher-Show
Zu diesem Motto hier weitere Dokumente der Landschaftsgestaltung am Hohen Ennder.
Vorher:
und nachher:
Mai 2012: Geoforming schreitet stetig weiter voran
Nackter Fels und grüne Landschaft. Das Geoforming des Hohen Ennder zeigt neue Resultate. Unaufhaltsam entsteht das bergige Gelände.
Auch ein Feuchtgebiet bildet sich aus - im Enntal aber im Gegensatz zum Bestseller-Buch im traditionellen Sinne. Das Gebiet liegt am Fuße eines Berghanges oberhalb der Ennschleife und neigt sich zur Enn hin. Ein Kanal unter der Bahntrasse hindurch zum Fluss verhindert Überschwemmungen.
Mai 2012: Jubiläums-TEE in Enndingen
Erfreuen Sie sich an diesem Meilenstein der Bahngeschichte und begleiten Sie den TEE auf seinem Weg von Enndingen aus durch das Enntal und zurück. Anlass ist das 50-jährige Jubiläum des Weichenstellers einige Monate zuvor. Hier finden Sie den dazugehörigen Filmbeitrag.
April 2012: Einweihung Besucherplattform Ennschleife
Ein neues touristisches Highlight erwartet unsere Bürger und Gäste: die Aussichtsplattform Ennschleife. Der weite Blick von der Höhe über die gesamte Flussschleife und den angrenzenden Exotenwald am Südhang von Ennsbruck macht den Besuch der Plattform zu einem besonderen Erlebnis. Es ist nur ein kurzer, ebener Weg vom Haltepunkt Hoher Ennder zur Plattform, so dass auch Ältere und Mobilitätseingeschränkte den Ausblick genießen können. Dass der Standort wegen dem mehrfachen Blick auf Haupt- und Nebenstrecke der Enntalbahn auch bei Trainspottern begehrt ist, ist ein offenes Geheimnis.
März 2012: Romantik des Enntals
Die geschlungene Strecke entlang der Ennschleife flussaufwärts erhält langsam ihren Charakter. Noch vor einer Woche sah es hier so aus. Nun erwartet den Fahrgast dieses Bild.
März 2012: Trainspotting
Im Enntal herrscht zuweilen reger Bahnbetrieb. Sind die Strecken im Flachland ausgelastet, wird die Enntalbahn auch gerne als Ausweich-Transitstrecke genutzt. Dadurch sind zur Freude vieler Trainspotter sehr unterschiedliche Zuggarnituren und eine dichte Zugfolge zu sehen. Man sieht lange Güterzüge, Express-Reisezüge, Bahndienstzüge und dazu den lokalen Personen- und Güternahverkehr mit Nebenbahn-Charme. Als Sahnehäubchen ist dann vielleicht noch einer der historischen Züge des VHE unterwegs. Da Enndingen auch ein BW (Bahnbetriebswerk) mit kleiner Drehscheibe und Tankanlage vorweisen kann, sind auch hin und wieder Lokwechsel an Transitgarnituren zu beobachten.
Eine Galerie mit einer Sammlung besonders gelungener Sichtungen und bemerkenswerten Zugzusammenstellungen (Zugzus) finden Sie hier.
März 2012: Café Ennderle öffnet
Direkt am Badesee in Nachbarschaft zum Hofgut eröffnet die Familie Ennderle ihr Cafe, Bistro und den Hofladen. In der kürzlich erworbenen Immobilie sind neben den beiden Ladengeschäften auch Fremdenzimmer untergebracht. Im Café & Bistro werden Reisenden, Urlaubern und Badegästen hausgemachte Spezialitäten serviert. Im Hofladen sind diese neben Obst und Gemüse aus eigenem Anbau auch zum Mitnehmen zu erwerben. Natürlich werden auch die lokalen Käsespezialitäten Enntaler und Bahndamer angeboten Mehr über das Unternehmen Hofgut Ennderle und die Enntaler Molkerei hier.
März 2012: Spedition enNTrans erweitert Stamm-Niederlassung
Obwohl der Hauptumsatz der Spedition schon lange nicht mehr im Enntal erwirtschaftet wird, bleibt das Unternehmen seinen Wurzeln treu. Im Industriegebiet Enndingen West entsteht neben der Halle für den Umschlag von Spezialstückgut nun eine Abfüllanlage für Tankwagen. Geplant ist zudem eine Verladung von Containern.
Februar 2012: Rückbau im Bf Oberennau
Die Wechselweiche von Gleis 2 zu Gleis 1 im Bahnhof Oberennau wurde zugunsten längerer Bahnsteige und Abstellgleise ausgebaut. Die Weiche war nie besonders sicher und daher auch ungeliebt und selten genutzt. Durch die jedoch nun fehlende Möglichkeit zum flexiblen Rangieren im Bahnhof muss die passende Wagenfolge für das Freiladegleis und den Werksanschluss der Käsewerke bereits in Enndingen erfolgen. Alternativ kann auch das neue Ausweichsgleis der Umfahrung für Rangierfahrten genutzt werden. Hier das Schema.
Januar 2012: Neuer Verkehrswegeplan veröffentlicht
Die Kreisverwaltung hat die neuen Verkehrswege im Gebiet Hoher Ennder und Ennschleife kartiert. Die Pläne von Enndingen, Ennau und Stollenn wurden aktualisiert. Im StadtPlan stehen diese nun öffentlich zur Einsicht zur Verfügung.